Dieses Unterrichtskonzept wurde von Prof. Dr. Stefanie Nickel im Rahmen eines Seminars an der PH Schwäbisch Gmünd erarbeitet und durchgeführt.
Wie sieht eure (ideale) Vorstellung von Schule aus? Schüler*innen entwickeln Ideen, Visionen und Konzepte über ihre Traumschule und setzen diese mithilfe des Spiels Minecraft um. Unter den Begriff Traumschule können dabei fallen: Schulhof, Klassenraum, Lehrer*innen, Aula, Mensa usw. Mit anderen Worten: Alles, was zum Schulleben gehört.
Der Kreativbereich des Spiels Minecraft kann dafür gut eingesetzt werden. Der virtuelle Legobaukasten ist bei der Zielgruppe (Grundschüler*innen) sehr bekannt und beliebt. Das Spiel zeichnet sich durch eine Ego-Perspektive aus. Im Multiplayer-Modus können mehrere Schüler*innen gemeinsam bauen. Bitte beachten: Das Spiel ist ausgelegt auf einen Player pro Gerät.
Bei der Umsetzung des nachfolgenden Unterrichts-Beispiels können einzelne Abschnitte je nach Klassenstufe, eigenem Ermessen sowie Vorerfahrungen und Kenntnisstand der Schüler*innen angepasst oder ganz weggelassen werden (z.B. Abschnitt Schuhkarton, Millimeterpapier oder das Bauen mit Legosteinen usw.).
Die Lehrkraft liest eine Traumreise vor (ggf. selbst eine schreiben, um Relevanzen selbst zu setzen) und es werden erste Ideen zur Traumschule gesammelt. Die Klasse wird in 3er-Gruppen eingeteilt.
Klassenverband
Die Schüler*innen schreiben erste Ideen zu ihrer Traumschule auf. Hierbei kann es um sämtliche Aspekte gehen, die zum Schulleben gehören (Schulhof, Schulgebäude, Klassenräume, Lehrer*innen, Aula, Mensa usw.).
Gruppenarbeit
Die Schüler*innen bauen Grundriss ihrer Traumschule mit Legosteinen ggf. auch schon Teile ihrer Traumschule.
Gruppenarbeit
Legosteine
Die Schüler*innen präsentieren ihre Ergebnisse und fotografieren diese mit dem Tablet. Sie können im Anschluss auf die Fotos zurückgreifen und diese als Vorlage nutzen. Außerdem können somit im Klassenverband die einzelnen Ergebnisse der Gruppen präsentiert werden.
Gruppenarbeit
Tablets
Fotos der letzten Stunde werden von der Lehrkraft auf dem Whiteboard gezeigt. Darüber kann ein Gespräch angeregt werden sowie weitere Bilder von Schulen/Klassenräumen gezeigt werden (z.B. über Google suchen und herunterladen). Auch über die Legostein-Grundrisse kann ins Gespräch gekommen werden. Bei Grundschüler*innen ist es methodisch-didaktisch sinnvoll, durch das Präsentieren von zusätzlich ausgewählten Bildern, Gestaltungsmöglichkeiten zu zeigen und darüber ins Gespräch zu kommen. Grundschüler*innen orientieren sich zunächst vorwiegend am bereits Vorhandenen. Durch die Anregung können weitere Ideen aktiviert werden.
Klassenverband
Whiteboard
Die Schüler*innen basteln Traumschule mit Schuhkartons. Methodisch-didaktisch basiert dieser Schritt mit Blick auf die Grundschule auf den didaktischen Prinzipien der Anschaulichkeit und Primärerfahrung. Das heißt, es geht um die konkret physische Erfahrung im Raum, um Orientierung zu geben sowie um die Wahrnehmung zu schärfen bzw. überhaupt zu aktivieren.
Wichtig: Wie eingangs erwähnt, können einzelne Abschnitte an die eigene Klasse angepasst oder weggelassen werden.
Gruppenarbeit
Schuhkartons
Die Schüler*innen zeichnen Grundriss ihrer Traumschule auf Millimeterpapier. Methodisch-didaktisch geht es bei diesem Schritt um ein grundsätzliches Anbahnen bzw. Aktivieren von räumlicher Vorstellung und Wahrnehmung im Raum. Ferner geht es um das Darstellen von Größenverhältnissen. Benötigt werden Stifte sowie Millimeterpapier.
Gruppenarbeit
Millimeterpapier
Die Schüler*innen präsentieren und halten die Ergebnisse mit ihren Tablets fest im Museumsrundgang. Das heißt, die Gegenstände werden im Klassenraum aufgebaut, sodass die Schüler*innen wie bei einem Besuch im Museum diese betrachten können, um ins Gespräch zu kommen.
Klassenverband
Tablets
Alle Produkte inklusive der Bilder aus den letzten Stunden gemeinsam über das Whiteboard anschauen und reflektieren. Lehrkraft ergänzt die Fotogalerie mit Bildern von Gebäuden, die mit Minecraft gestaltet wurden. Es findet ein gemeinsamer Gedankenaustausch statt. Die durch die Lehrkraft zu ergänzenden Fotos bereits fertiggestellter Gebäude usw. können über Google gesucht werden, um den Grundschüler*innen gemäß des didaktischen Prinzips der Anschaulichkeit Anregungen zu geben: so können Gebäude aussehen, die mit dem Programm Minecraft gestaltet wurden.
Klassenverband
Whiteboard
Die Lehrkraft erläutert die Funktionen des Spiels Minecraft durch die Veranschaulichung über Whiteboard und das Nachbauen am Tablet. So können die Schüler*innen schrittweise in den Umgang mit dem Spiel eingeführt werden.
Klassenverband
Whiteboard, Tablets
Die Schüler*innen brainstormen in der Kleingruppe. Sie können nun mit Hilfe der Funktionen von Minecraft besprechen, welche Ausstattung und Gestaltung sie für ihre Traumschule nutzen möchten.
Gruppenarbeit
Die Schüler*innen bauen ihre Traumschule auf dem Tablet. Methodisch-didaktisch geht es bei diesem Schritt um das Anbahnen bzw. Aktivieren von räumlicher Vorstellung und Wahrnehmung im (virtuellen) Raum sowie um informatisches Denken und um einen Perspektivwechsel. Das konkret physische Produkt (Schuhkarton, Legosteine, Grundriss) bekommt eine andere Dimensionalität durch das Übertragen in den virtuellen Raum. Das heißt, es kann gefragt werden: Was verändert sich und auf welche Weise verändert es sich durch das Übertragen von der konkret physischen Realität in die virtuelle?
Gruppenarbeit
Tablets
Die Schüler*innen präsentieren ihre Ergebnisse auf dem Whiteboard und reflektieren den gesamten Produktionsprozess.
Klassenverband
Tablets, Whiteboard