
Leons Identität ist ein First Person Point-and-Click-Adventure, welches vom schleichenden Abdriften eines Jugendlichen in die radikale Szene der Neuen Rechten und seinem rätselhaften Verschwinden handelt. Im Spiel schlüpft man in die Rolle von Leons kleinem Bruder Jonas, der in Leons Zimmer nach Hinweisen für sein Verschwinden sucht. Man lernt Leon durch verschiedene Erinnerungen kennen und erfährt, welche Ereignisse zu seinem Wandel geführt haben. Das Ende des Spiels ist offen. Entweder kann Jonas seinen Bruder Leon überzeugen, aus der Szene auszusteigen, oder der Versuch schlägt fehl. Da das Spiel zeitlich auf ca. eine Stunde begrenzt ist, ist das Spiel perfekt als Hausaufgabe geeignet.
Leons Identität ist im Auftrag der Staatskanzlei und des Ministeriums des Inneren des Landes Nordrhein-Westfalen vom bft Game Department entwickelt worden, um der Radikalisierung im Netz genau dort, wo sie stattfindet, entgegenzuwirken. Das Spiel ist kostenlos und steht für Windows-PC zum Download bereit. Versionen für Linux und Mac sollen bald folgen, ebenso wie eine mobile Variante für zum Beispiel Smartphones.
Bilder und Videos zum Spiel
Ab 14 Jahren
Für den Einstieg in die Unterrichtseinheit kann als Vorbereitung das Thema Rechtsextremismus besprochen werden, vor allem die Entstehung von Rechten Gruppen und welche Rolle diese in der deutschen Geschichte gespielt haben.
Informationen hierfür findet man z.B. auf Klicksafe, einer Initiative der Europäischen Union.
Aufgabenstellung
Als Hausaufgabe kann das Spiel durchgespielt werden. Folgende Fragestellungen sind beispielsweise möglich:
- Wie ist Leon in die rechte Szene gerutscht?
- Wie treten rechte Gruppierungen mit Menschen in Kontakt?
- Welche Aussagen deuten auf Rechtsextremismus hin?
- Wie versucht Jonas, Leon von der Fahrt ins Camp abzuhalten?
- Welchen Kontakt zu Rechtsextremen hattest du schon?
Im Anschluss folgt eine Besprechung im Unterricht, wie die Schüler*innen das Spiel wahrgenommen und die Fragen beantwortet haben. Die Spuren zur rechten Szene, welche Jonas in Leons Zimmer aufdeckt, beziehen sich auf wirkliche Symbole, Magazine und Veranstaltung der Extremisten des Landes. Im Unterricht wäre somit ein Vergleich von fiktiver Literatur, Musik, Symbolen, Chatverläufen im Spiel mit denen der Bewegung der Realität möglich. Mit dem Einsatz des Spieles im geschützten Rahmen des Unterrichts sollen Kinder und Jugendliche über die extremistischen Einflüsse im Internet aufgeklärt werden.
Wichtig
Leons Prozess der Radikalisierung kommt in dem Spiel etwas zu kurz. Der Ursprung liegt im Bruch mit seinem Freundeskreis. Durch das Gaming ist er zwar in die Szene gerutscht, aber der Weg dahin und wie er dabei von der Ideologie überzeugt wurde, wird nicht wirklich detailliert beschrieben. Dieser Punkt sollte im Unterricht dennoch gezielt besprochen werden.
Bitte beachten Sie, dass die Schüler*innen Begriffe der rechtsextremen Szene während oder nach dem Spiel im Internet nachschlagen und so auf Seiten von Rechtsextremen stoßen könnten. Damit hier nicht der gegengesetzte Effekt entsteht und die Schüler*innen von unscheinbaren Formulierungen in die Szene gezogen werden, sollten Sie dies unbedingt vor dem Spielen ansprechen.
Ergänzend können auch Aufgaben von dem Arbeitsblatt der Bundeszentrale für politische Bildung im Unterricht bearbeitet werden.
Konzepte mit diesem Spiel
In dem Spiel Leons Identität geht es um einen Jungen und dessen Abrutschen in die rechtsradikale Szene. Die Schüler*innen beschäftigen sich während des Spielens mit einer Spurensuche, welche den Weg von Leon in diese Szene widerspiegelt.