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Beholder

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Die Hauptfigur sitzt inmitten von Papierstapeln mit Notzen und Aufzeichnungen vor einer Ansammlung an Überwachungsbildschirmen.

Beholder ist ein preisgekröntes Strategiespiel, das auf eindrucksvolle Weise zeigt, wie es sich anfühlt, in einem totalitären Staat zwischen Pflicht und Gewissen zu leben. Entwickelt vom Studio Warm Lamp Games, versetzt das Spiel die Spieler*innen in die Rolle von Carl Stein – einem Hausverwalter, der im Auftrag der Regierung die Mieter eines Wohnhauses überwachen soll. Doch hinter dieser einfachen Aufgabe verbirgt sich ein tiefes moralisches Dilemma: Soll man die Machthaber unterstützen und Informationen über seine Mitmenschen liefern – oder versucht man, den Bewohnern zu helfen und damit sein eigenes Leben zu riskieren? Das Gameplay kombiniert Elemente der Strategie- und Simulations-Genres mittels narrativer Entscheidungsmechaniken. Die Spielenden müssen ihre Zeit und Ressourcen klug einsetzen: Kameras installieren, Wohnungen durchsuchen, Gespräche belauschen und Berichte schreiben. Jede Entscheidung hat Konsequenzen – für Carl, seine Familie und die Bewohner. Es gilt, zwischen Loyalität zum Regime und Mitgefühl für andere abzuwägen. Manche Situationen fordern schnelle Entscheidungen, andere verlangen langfristiges Kalkül, denn jede Handlung beeinflusst, wie die Geschichte weitergeht. Das Spiel stellt die Spieler*innen immer wieder vor die Frage, was als richtig oder falsch gelten kann, wenn jede Option unter Zwang geschieht und mit Verlust verbunden ist. 

Die erzählerische Stärke von Beholder liegt in seiner emotionalen Tiefe und moralischen Komplexität. Während die düstere Grafik und die minimalistische Farbgestaltung eine bedrückende Atmosphäre schaffen, lebt das Spiel von seinen menschlichen Momenten – kleine Gesten der Hoffnung stellen sich gegen die Angst und Verzweiflung in einer Welt der Kontrolle. Durch diese Veranschaulichung des Spannungfels von Macht und Menschlichkeit gelingt es Beholder, Themen wie Überwachung, soziale Kontrolle, individuelle Freiheit und Zivilcourage greifbar zu machen. Didaktisch eignet sich das Spiel dazu, ethische, politische und gesellschaftliche Fragestellungen im Unterricht zu behandeln. Es bietet Anknüpfungspunkte für Diskussionen über Moral, Verantwortung und die Rolle des Individuums in autoritären Systemen. Lehrkräfte können Beholder nutzen, um Schüler*innen über Fragen der Privatsphäre, den Umgang mit Macht oder die Bedeutung von Empathie und Zivilcourage ins Gespräch zu bringen.

Beholder wurde mehrfach ausgezeichnet und für sein außergewöhnliches Storytelling gepriesen. Da im Spiel Themen wie Repression, Denunziation und Tod vorkommen, wird der Einsatz ab 16 Jahren empfohlen. 

  • Abenteuer
  • Narrative
  • Indie
  • Strategie
  • Simulation
  • min. 1-2h
€ 1-10€
€€ 11-25€
€€€ über 25 Euro
€€
1-3 Spieler*innen pro Gerät

Bilder und Videos zum Spiel

Die Hauptfigur steht zusammen mit seiner Frau und seinem Kind in der Küche.
Der gesamte Apartmenkomplex und alle seine Bewohner sind in der Seitenansicht zu sehen.
Das gesamte Haus ist von der Seite durchleuchtet mit allen Bewohner sichtbar.
Der triste, düstere Wohnkomplex ist von außen aus der Sicht einer neuen Familie zu sehen.
Klassenstufen
Klasse 11/12
möglicher Bezug zu Schulfächern
Vorschlag zum pädagogischen Einsatz

Das Spiel Beholder bietet eine eindrucksvolle Grundlage, um gesellschaftliche, ethische und politische Themen im Unterricht auf eine tiefgehende und interaktive Weise zu behandeln. Durch die Thematisierung von Überwachung, Macht, Moral und individueller Verantwortung und der Veranschaulichung dieser Themen durch die Spielmechanik eignet es sich für verschiedene Fächer – insbesondere für Geschichte, Gemeinschaftskunde, Ethik, Philosophie und Deutsch. 

Im Geschichtsunterricht kann Beholder als emotionaler Zugang zu totalitären Systemen des 20. Jahrhunderts dienen. Anhand der Spielsituationen lassen sich Parallelen zu historischen Regimen wie dem Nationalsozialismus oder der DDR herstellen. Die Lernenden erleben, wie Überwachung, Angst und Kontrolle das gesellschaftliche Zusammenleben prägen und wie moralische Dilemmata entstehen, wenn Gehorsam zur Überlebensstrategie wird. Lehrkräfte können das Spiel in eine Unterrichtseinheit über Diktaturen einbetten, indem sie vor dem Spielen historische Quellen und Zeugnisse zum Thema Überwachung erarbeiten und anschließend die Spielhandlungen mit historischen Realitäten vergleichen. In einer anschließenden Diskussionsrunde kann reflektiert werden, welche Mechanismen von Kontrolle und Angst im Spiel erkennbar werden und wie sie in der Geschichte tatsächlich angewendet wurden. Dadurch entwickeln Schüler*innen ein tieferes Verständnis dafür, wie autoritäre Systeme funktionieren – und welche Verantwortung Individuen in solchen Strukturen tragen.

Im Fach Gemeinschaftskunde eröffnet Beholder einen Zugang zu Themen wie Machtmissbrauch, staatlicher Kontrolle und bürgerlichen Rechten. Die Schüler*innen können erleben, wie politische Systeme durch Gesetze und Überwachung in das Privatleben eingreifen und welche ethischen Konflikte dadurch entstehen. Das Spiel fördert das Verständnis dafür, dass politische Entscheidungen immer moralische Dimensionen haben.

Der Ethik- und Philosophieunterricht bietet sich besonders für die intensive Auseinandersetzung mit den moralischen Fragen des Spiels an. Beholder konfrontiert die Spieler*innen mit schwierigen Entscheidungen: Soll man das Wohl der eigenen Familie sichern oder anderen helfen, obwohl man damit sein Leben riskiert? Diese moralischen Dilemmata eröffnen hervorragende Gesprächsanlässe für die Anwendung ethischer Theorien – etwa der Pflichtethik, des Utilitarismus oder der Tugendethik. Schüler*innen könnten beispielsweise im Anschluss ihre Spielentscheidungen reflektieren, sie philosophisch begründen und in den Kontext größerer Fragen von Gerechtigkeit, Freiheit und Verantwortung stellen. 

Auch im Deutschunterricht kann Beholder sinnvoll eingesetzt werden – vor allem im Bereich der Literatur- und Medienanalyse. Die Geschichte des Spiels bietet Parallelen zu dystopischen Erzählungen wie George Orwells 1984 oder Franz Kafkas Der Prozess. Lehrkräfte können das Spiel als zeitgenössische Adaption klassischer Themen der Überwachungsliteratur behandeln und die narrative Struktur, Figurenentwicklung und Symbolik untersuchen. Eine mögliche Aufgabe könnte sein, die Perspektive eines Charakters in Form eines inneren Monologs oder Tagebucheintrags nachzuerzählen, um die psychologische Tiefe und moralische Zerrissenheit der Figuren herauszuarbeiten.

Schließlich bietet Beholder auch für fächerübergreifende Projekte großes Potenzial, etwa in Kooperation zwischen Gemeinschaftskunde, Geschichte und Ethik. Das Spiel kann als Ausgangspunkt für ein Projekt zum Thema „Freiheit und Verantwortung in modernen Gesellschaften“ dienen. Die Lernenden könnten dabei nicht nur das Spiel analysieren, sondern auch Bezüge zur Gegenwart herstellen, etwa zur digitalen Überwachung und zum Datenschutz.