Rechtsextremismus wird zunehmend online organisiert. Dank der Popularität von Gaming werden inzwischen auch Spieleplattformen dazu genutzt, Propaganda und Hass zu verbreiten und ideologische Netzwerke auszubauen. Gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung, hat das Violence Prevention Network zur Vermittlung von Fachwissen zu Rechtsextremismus im Kontext digitaler Spiele und von Grundlagen zur angemessenen Intervention bei potenzieller Radikalisierung im eigenen Umfeld das Projekt „Gaming und Rechtsextremismus“ (GaRex) entwickelt. Das kostenlose Angebot richtet sich an Lehrkräfte, Pädagog*innen und Sozialarbeiter*innen.
Ein Teil des Projekts ist ein Online-Kurs, in dem Interessierte eigenständig lernen können, wie digitale Spiele unseren Alltag prägen, wie Rechtsextreme Games für ihre Zwecke missbrauchen, und wie man mit rechtsextremen Inhalten und beginnenden Radikalisierungsprozessen umgehen kann. In insgesamt 5 Modulen werden Fragen zur Faszination von digitalen Spielewelten und Online-Communities beantwortet, aber auch zu Aktivitäten Rechtsextremer im Bereich Gaming, zu Sexismus und Frauenfeindlichkeit sowie zu Incels, einer digitalen Subkultur toxischer Männlichkeit.
Darüber hinaus umfasst das Angebot digitale Übungen für den pädagogischen Einsatz, um Jugendliche ab 14 Jahren dabei zu unterstützen, Rechtsextremismus insbesondere online frühzeitig zu erkennen und sich davor zu schützen. Mittels digitaler Endgeräte wie Computern, Tablets oder Handys mit Internetzugang, können sich die Jugendlichen über das Mini-Game Joanas Footprint mit den Auswirkungen von digitaler Hassrede auseinandersetzen, in Form eines Quiz an rechtsextreme Strategien, Codes und Ansprachen herangeführt werden und erfahren, wie sie selbst aktiv gegen extremistischen Content vorgehen können.
Eine umfangreiche Begleitbroschüre beinhaltet die pädagogischen Ziele, die konkreten Abläufe, Fragestellungen und Inhalte sowie weitere hilfreiche Hinweise für die konkrete Durchführung in der Bildung.