Weibliche Figuren in Computerspielen: Sexy, nebensächlich und nur da, um gerettet zu werden? Frauen, aber auch queere Identitäten haben es in der Welt der Computerspiele oft nicht so leicht. Auch wenn die Sexualisierung von weiblichen Akteuren über die letzten Jahrzehnte zurückgegangen ist , gibt es immer noch Nachholbedarf in vielen Bereichen. Die Gaming-Journalistin Carolyn Petit berichtet, dass Transpersonen nur selten auftauchen und dann meist lächerlich oder bedrohlich inszeniert sind . Weil Entscheidungsträger und Einflussnehmer der Branche größtenteils männlich sind, setzen sich neue Perspektiven nur zögerlich durch.
Insgesamt zeigt sich die Computerspielszene zwar als technologischer Vorreiter, aber vermittelt dabei teilweise ein rückwärtsgewandtes Bild von Geschlechterrollen. Hoffnung machen vor allem Spiele aus dem Bereich der Indie Games. Es entstehen zunehmend Spiele, die Frauenfiguren oder queere Identitäten in vielfältigere Art und Weise einbinden und repräsentieren (z.B. “Gone Home” oder “Monster Hearts”).
Gerade weil Computerspiele nach wie vor bei vielen als Jungsthema gelten, ist es wichtig, Schüler*innen auf problematische Darstellungen und positive Beispiele aufmerksam zu machen. So kann den Stereotypen direkt etwas entgegengesetzt werden. Diese Form der Aufklärung ist wichtig. Das zeigen immer wieder neue Fälle von Entwickler*innen, Texter*innen und weiteren Mitarbeiter*innen in Game-Studios, die ihre progressive Arbeit aufgrund andauernder (Online-)Belästigung niederlegen . Um solche Strukturen nicht zu unterstützen und zu reproduzieren, können sich Kinder und Jugendliche frühzeitig sensibilisieren.