
Hartnäckig hält sich die Ansicht, dass das Spielen von gewaltverherrlichenden Games Jugendliche aggressiver mache. Wissenschafter der University of Oxford haben das in einer Studie geprüft und keine Belege für diese Hypothese gefunden.
Teilnehmer*innen der Studie waren ca. Tausend Jugendliche zwischen 14 und 15 Jahren. Die Wissenschaftler ließen die Jugendlichen einen Monat lang unterschiedliche Spiele mit gewalttätigen Inhalten spielen. Im Anschluss wurden dann die Nutzungsdauer und das soziale Verhalten der jungen Menschen nach dem Spielen mit dem vor dem Studienmonat verglichen. Das Spielen der gewalthaltigen Spiele hatte in dieser Studie keinen Einfluss auf das Verhalten der Jugendlichen.
Die Studie stufte die Gewalttätigkeit der Spiele mittels Bewertungskategorien der europäischen und us-amerikanischen Altersfreigabesysteme ein. Für die Einschätzung des Aggressionsverhaltens wurden Erziehungsberechtigte und Betreuer der Studienteilnehmer*innen befragt (und nicht die Teilnehmer*innen selbst).
Dass kein Zusammenhang zwischen dem Spielen und dem Aggressionsverhalten nachgewiesen werden konnte, schließt nicht aus, dass bestimmte Game-Mechaniken oder Inhalte andere negative Emotionen wie Wut oder Versagensangst fördern kann. Zudem stellt die exzessive Nutzung von Spielen nach wie vor ein Problem dar, welches in der Forschung noch differenzierter untersucht werden muss.