Mit dem Spiel The Stanley Parable können Themen wie Selbst- und Fremdbestimmung, blinder Gehorsam, Freiheit, Identität und Sozialisation behandelt werden. Die Schüler*innen tauchen in das Leben von Stanley ein und werden aktiv in Handlungsentscheidungen eingebunden. Diese Entscheidungen haben Einfluss auf den Verlauf der Geschichte. Ein männlicher Erzähler leitet Stanley im Spiel an, was er zu tun hat. Allerdings kann sich der*die Spieler*in auch gegen die Anweisungen des Erzählers entscheiden. Im Anschluss bietet sich ein Transfer auf den Alltag der Schüler*innen an. Das Spiel lädt zum Diskutieren und Philosophieren über gesellschaftliche Themen ein.
Die Schüler*innen dürfen zu Beginn der Unterrichtseinheit das Spiel an einem Computer spielen. Sie bekommen mehrere Fragen an die Hand, die sie während des Spielens beantworten sollen:
- Um was geht es in dem Spiel?
- Was ist das Besondere am Leben von Stanley?
- Was ist das Besondere an dem Spiel?
Einzelarbeit
Computerraum/1 Gerät pro Schüler*in
Anschließend werden die Antworten im Plenum besprochen. Daran anknüpfend sollen die Schüler*innen ihrem*r Sitzpartner*in den Verlauf ihrer Geschichte erzählen. Das Spiel bietet 18 verschiedene Enden.
- Wie ist das Spiel bei euch ausgegangen?
- Seid ihr immer den Anweisungen des Erzählers gefolgt?
- Warum habt ihr den Anweisungen (nicht) gefolgt?
Partnerarbeit
Die Ergebnisse der Besprechung werden im Plenum zusammengetragen. Nun kann Folgendes mit der gesamten Klasse besprochen werden: Was hat das Leben in einer Routine für Vor- und Nachteile? Wenn man so angeleitet wird, ist man dann überhaupt selbstständig?
Plenum
Jetzt sollen die Schüler*innen mit ihren Sitzpartner*innen besprechen:
- Gibt es in eurem Leben eine Art „Erzähler“, auf den ihr hört oder denkt ihr, ihr seid komplett selbstbestimmt?
Welche Situationen aus eurem Alltag fallen euch hierzu ein? Beschreibt eine solche Situation.
Partnerarbeit
Die Lehrkraft teilt die Klasse in Gruppen ein. Dabei lautet die Aufgabe jetzt:
Sucht euch eine Alltagssituation aus. Spielt diese Situation der Klasse vor. Einer von euch darf den Erzähler spielen, wobei die Klasse bestimmen darf, wie das Schauspiel weitergeht. So erfahren die Schüler*innen aktiv, wie es ist, fremdbestimmt zu werden und integrieren und analysieren ihre eigenen Alltagserfahrungen in Bezug auf die Unterrichtseinheit.
Gruppenarbeit
Als Abschluss sollten die Schüler*innen ihre Eindrücke und Erkenntnisse reflektieren:
- Wie habt ihr euch während des Schauspiels gefühlt, als die anderen bestimmen durften, was ihr tut?
- In welchen Alltagssituationen seid ihr selbst- und in welchen fremdbestimmt?
- Was bestimmt euer Handeln?
Zu den Fragen könnte ein gemeinsamer Tafelaufschrieb erstellt werden.
Plenum
Die Thematik „Fremd- und Selbstbestimmung“ und „Was ist real?“ wird auch in dem Film The Truman Show behandelt. Der Film könnte als Ergänzung und Abschluss der Unterrichtseinheit gezeigt werden.